09/05/2025 0 Kommentare
Totenschild für Albrecht Christoph von Quast (1612–1669)
Totenschild für Albrecht Christoph von Quast (1612–1669)
# Museum

Totenschild für Albrecht Christoph von Quast (1612–1669)
In der Spandauer St.-Nikolai-Kirche befinden sich 18 Gedächtnismale, die an Verstorbene erinnern. Aus der großen Anzahl der ehemals vorhandenen Kunstwerke sind diese zufällig erhalten geblieben. Sie stammen nicht nur von Gräbern in der St.-Nikolai-Kirche, sondern auch von anderen Kirchen und Friedhöfen. Sie sind aus Holz, Stein oder Metall gefertigt und erinnern an Pfarrer, Bürgermeister, Spandauer Bürger und Bürgerinnen sowie adlige Militärangehörige, die auf der Zitadelle ihren Dienst taten und in der Spandauer Kirche beerdigt wurden.
Der Rundgang beginnt im Haupteingang und führt Sie im Uhrzeigersinn links herum durch das nördliche Seitenschiff, den Chorraum hinter dem Altar und das südliche Seitenschiff wieder zum Ausgang zurück.
Im folgenden wird vorgestellt (Nr. 5 im Rundgang):
Totenschild für Albrecht Christoff von Quast, 1669
Lage: An der Nordwand, rechts neben dem zweiten Fenster im Chorumgang, in ca. 4m Höhe. Maße: H ca. 240cm, B ca. 215cm, T ca. 40cm. Material: Holz, farbig gefasst.
Beschreibung: Auf einer großen, aufrecht stehenden ovalen Grundplatte sieht man eine ovale Kartusche mit vergoldeten Akanthusverzierungen. Diese bildet den Rahmen, in dessen Mitte das Quast’sche Wappen, bestehend aus einem Schild mit fünf goldenen Kerzenhaltern und brennenden Kerzen auf blauem Untergrund, zu sehen ist. Über dem Schild ein goldener Helm mit Helmzier in Größe des Wappenschildes, bestehend aus goldgeränderten blauen Federn mit weiteren drei goldenen Kerzenhaltern und brennenden Kerzen. Über der Helmzier wird das Oval von einem goldenen, größeren Brustharnisch gekrönt. Innerhalb der Kartusche sind seitlich vom Quast’schen Wappen je sieben kleinere Wappen zu sehen. Hinter der Kartusche ragen oben auf jeder Seite jeweils vier Fahnen hervor. Vor den zwei unteren Fahnen sieht man je eine Kesselpauke im Halbrelief und unter diesen steht auf jeder Seite ein kompletter Harnisch, dessen Ringe bis über die Oberschenkel reichen. Unter der Kartusche ragt nach rechts und links ein Kanonenrohr schräg nach oben hervor. Daran lehnt sich von hinten eine Trommel mit Schlägel. In der Mitte steht vor beiden Kanonenrohren ein Gefäß, in dem oben eine Kanonenkugel zu sehen ist. Unter den Rohren war früher auf der ovalen Grundplatte etwas befestigt, wovon jetzt nur noch mehrere Löcher zeugen. Am unteren Rand der Grundplatte befindet sich in einem sehr schmalen , ovalen Feld eine goldene Inschrift auf schwarzem Grund. Der Text ist von goldenen Ranken und links und rechts von einem goldenen Löwenkopf mit aufgerissenem Rachen umrahmt.
Inschrift:
Der Hoch Edelgebohrne Herr, Herr Albrecht Christoff von Quast, der Churf Durchl. zu Brad:/ Geheimter Kriges Raht, Generall Felt Wacht Meister über die Cavallerie, Obrister zu Roß und/ fuß, Gouverneur und OberHauptman der Veste Ampt und Stadt Spandow, uff Garß, Dam, Viechel, Koby/ lacke, Wußeß, Erb Herr, ward gebohren zu Leddin am 10. Mey. 161Z. verschied auff der Veste Spandow am/
17. May. 1669. Erwarttet der Frölichen Aufferstehung zum Ewigen Leben.
Bemerkung: Der Text wurde von Rainer Paasch und Peter Lietzke, Mitgliedern der Museumsgruppe St. Nikolai, am 2. März 2009 vom Epitaph abgeschrieben. Die Schrägstriche zeigen das jeweilige Zeilenende auf der Schrifttafel an.
Literatur: Schulze I, S. 111; Jahn 1971, S. 105
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