Grabplatte für Christiane Sophie Haacke, 1694–1775

Grabplatte für Christiane Sophie Haacke, 1694–1775

Grabplatte für Christiane Sophie Haacke, 1694–1775

# Museum

Grabplatte für Christiane Sophie Haacke, 1694–1775

In der Spandauer St.-Nikolai-Kirche befinden sich 18 Gedächtnismale, die an Verstorbene erinnern. Aus der großen Anzahl der ehemals vorhandenen Kunstwerke sind diese zufällig erhalten geblieben. Sie stammen nicht nur von Gräbern in der St.-Nikolai-Kirche, sondern auch von anderen Kirchen und Friedhöfen. Sie sind aus Holz, Stein oder Metall gefertigt und erinnern an Pfarrer, Bürgermeister, Spandauer Bürger und Bürgerinnen sowie adlige Militärangehörige, die auf der Zitadelle ihren Dienst taten und in der Spandauer Kirche beerdigt wurden.

Der Rundgang beginnt im Haupteingang und führt Sie im Uhrzeigersinn links herum durch das nördliche Seitenschiff, den Chorraum hinter dem Altar und das südliche Seitenschiff wieder zum Ausgang zurück.

Im folgenden wird vorgestellt (Nr. 8 im Rundgang):

Grabplatte für Christiane Sophie Haacke, 1694–1775

Lage: Rechts neben dem Eingang zur Lynar-Gruft an der Wand. Ursprünglich in der St. Johanniskirche (reform.) Spandau im Grabgewölbe. 1903 nach St. Nikolai übertragen. Maße: H 189cm, B 91cm, T 6cm. (Schriftfeld H 174cm, B 85cm). Beschreibung: Einfacher Schriftstein, am Kopfende abgerundet und ausschwingend. Steht auf kleinem Sockel fast auf dem Boden. Oben gehalten durch zwei Metallklammern. Text schwarz, einige Worte goldfarben (hier fett geschrieben).

Inschrift:

In Gott  
Ruhet unter diesem Gewölbe
Frau Christiane Sophie Haackin
Weyland Herrn Iohann Ludwig Haacke
vornehmen Kaufmans zu Spandau hinterbliebene
Wittwe, deren Eltern gewesen sind, der Königl: Preußl:
Zoll=Verwalter und Ziesemeister Herr Ernst Gottlieb
Cautius, die Mutter Fr: Ursula Catharina Gerlachin
Sie war gebohren d: 21ten Septbr: 1649, zum ersten
mal verheyrathet mit Herrn Iohann Christian
Nölten einem vornehmen Bürger hieselbst, aus
welcher Ehe gezeuget worden 2 Söhne, als Herr
Iohann Ernst, so auf der Universitaet Jena 1738
verstorben, und Herr Franz Andreas Königlicher
Preußl: Krieges=Rath bey der Gumbinschen Camer
in Preußen welcher bereits 1762 diese Welt verlaßen
Sie ist gestorben d: 7ten July 1775 in einem Alter
von 81 Jahr weniger 2 Monath.
Ihr Wahlspruch war: Hiob Cap: 19. V: 25.
Der Wohlseeligen zum Andencken gesetzt
von A: R: W: Witte gebohrnen Cautius.  

Anmerkungen: Die Inschrift wurde von Peter Lietzke und Rainer Paasch, zwei Mitgliedern der Museumsgruppe St. Nikolai, am 19. Januar 2009 von der Grabplatte abgeschrieben.

Christiane Sophie wurde 1649 als Tochter des Spandauer Bürgermeisters Ernst Gottlieb Cautius geboren, erbte vom Vater das Gebiet des heutigen Spandauer Ortsteils Hakenfelde und war in zweiter Ehe mit Johann Ludwig Haacke (vgl. Nr. 4 im Rundgang) verheiratet.

"Ziesemeister" siehe Anmerkung zu Nr. 2. "Gumbin", heute polnisch Globino, ein kleines Dorf bei Stolp in der polnischen Woiwodschaft Pommern. "Camer" = Kammer, Hofkammer; eine Behörde, die Einkünfte des Landesherren verwaltete.

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