Grabplatte für Anna Neumeister geb. Klunge, 1665

Grabplatte für Anna Neumeister geb. Klunge, 1665

Grabplatte für Anna Neumeister geb. Klunge, 1665

# Museum

Grabplatte für Anna Neumeister geb. Klunge, 1665

In der Spandauer St.-Nikolai-Kirche befinden sich 18 Gedächtnismale, die an Verstorbene erinnern. Aus der großen Anzahl der ehemals vorhandenen Kunstwerke sind diese zufällig erhalten geblieben. Sie stammen nicht nur von Gräbern in der St.-Nikolai-Kirche, sondern auch von anderen Kirchen und Friedhöfen. Sie sind aus Holz, Stein oder Metall gefertigt und erinnern an Pfarrer, Bürgermeister, Spandauer Bürger und Bürgerinnen sowie adlige Militärangehörige, die auf der Zitadelle ihren Dienst taten und in der Spandauer Kirche beerdigt wurden.

Der Rundgang beginnt im Haupteingang und führt Sie im Uhrzeigersinn links herum durch das nördliche Seitenschiff, den Chorraum hinter dem Altar und das südliche Seitenschiff wieder zum Ausgang zurück.

Im folgenden wird vorgestellt (Nr. 12 im Rundgang):

Grabplatte für Anna Neumeister geb. Klunge, 1665  

Lage:  In der mittleren Blendnische unter dem 7. Fenster im südlichen Chorumgang. Maße:  H 175cm, B 90cm, T 7cm. Material: Kalkstein.

Beschreibung: Die mit erhabener Inschrift versehene Tafel ist mit Blütengirlanden umrahmt. Über dem Rahmen befinden sich zwei trauernde Putten, die sich mit einem Arm auf einen Totenschädel stützen. In der anderen Hand hält jede eine aufrechte brennende Fackel. Auf der volutenbekrönten Tafel hinter ihnen steht: MEMENTO MORI. Am Fußende ist eine Sanduhr mit einem Drachen- und einem Engelsflügel zu sehen. Sanduhr und Totenschädel sind beschädigt.  

Inschrift:
                   Hier ruhet in Gott
die Ehrbare und vieltugendtsahme Fr
Fr. Anna Klungiin
I Hr. ERASMI Kienscherffen
Burgers und gewanders, deme
sie 8 Kinder gebohren alß 4 Söhne       
und 4 Töchter.
II Hr. GEORGII Newmeisters
vornehmen Kauffmannes itziger
Zeit Burgermeisters alhier zu Spando
welcher 4 Kinder mit ihr gezeuget
alß Z. Söhne und Z Töchter Eheliche
Haußfrau ist gebohren am tage
S. Martini Anno 1600 und gestorbe
den 9. April Anno 1665 Ihres Alters
64 Jahr und 21. wochen.
Gott wolle sie biß Zur erntenZeit
sanffte ruhen lassen unß rückstelligen
aber lehren daß wir sterben müssen      
LEICH TEXT Ps. Z5, V 18.19.
Die Angst meines hertzens ist groß
führe mich auß meinen nöthen
Sihe an meinen Jammer und elend  

Bemerkungen: Die Inschrift wurde von Peter Lietzke und Rainer Paasch, zwei Mitgliedern der Museumsgruppe St. Nikolai, am 26. Januar 2009 von der Grabplatte abgeschrieben.  

Zur Person:
Anna Klunge war in zweiter Ehe mit dem kurfürstlichen Amtsschreiber und Spandauer Bürgermeister Georg Neumeister (1607–1676) verheiratet.

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