Epitaph für Johann Ludwig Haake, 1767

Epitaph für Johann Ludwig Haake, 1767

Epitaph für Johann Ludwig Haake, 1767

# Museum

Epitaph für Johann Ludwig Haake, 1767

In der Spandauer St.-Nikolai-Kirche befinden sich 18 Gedächtnismale, die an Verstorbene erinnern. Aus der großen Anzahl der ehemals vorhandenen Kunstwerke sind diese zufällig erhalten geblieben. Sie stammen nicht nur von Gräbern in der St.-Nikolai-Kirche, sondern auch von anderen Kirchen und Friedhöfen. Sie sind aus Holz, Stein oder Metall gefertigt und erinnern an Pfarrer, Bürgermeister, Spandauer Bürger und Bürgerinnen sowie adlige Militärangehörige, die auf der Zitadelle ihren Dienst taten und in der Spandauer Kirche beerdigt wurden.

Der Rundgang beginnt im Haupteingang und führt Sie im Uhrzeigersinn links herum durch das nördliche Seitenschiff, den Chorraum hinter dem Altar und das südliche Seitenschiff wieder zum Ausgang zurück.

Im folgenden wird vorgestellt (Nr. 4 im Rundgang):

Epitaph für Johan Ludewig Haacke, 1767  

Lage: An der Nordwand, rechts neben dem ersten Fenster im Chorumgang in ca. 4m Höhe. Maße: H ca. 300cm, B ca. 180cm, T ca. 70cm. Material: Werkstein.

Beschreibung: Über einer geschwungenen, dreieckigen Konsole, die mit einem geflügelten Chronoskopf mit Sanduhr und Sense geschmückt ist, erhebt sich eine große, schlanke Frauengestalt, die Fama, in ein dünnes, fließendes Gewand gehüllt, das die Formen des Körpers durchscheinen lässt, den edlen, antikischen Kopf mit fast geschlossenen Augen nach rechts gewendet, mit der Rechten auf einen ovalen Schild gestützt und ein Horn haltend, in der Linken einen Palmenzweig. Ihr zu Füßen liegen die Attribute des Merkur, der Flügelhelm und Hermesstab, dabei ein Buch mit der Signatur des Künstlers. Unter dem Schild kauern zwei trauernde Putten, der vordere mit Sichel und Buch, der hintere mit einem Tuch seine Tränen trocknend. Auf dem Schild in vergoldeten Lettern die mittig gestaltete Inschrift in Majuskeln.  

Inschrift:
DEN 
HERRN
IOHAN LUDEWIG HAACKE
GEB. D. 13. NOV. 1695
GEST. D. 21. N(!)ERZ 1764
EINEM REDLICHEN HANDELSMANNE
EINEM GETREUEN EHEMANNE.
SETZTE
DIESES DENCKMAAL
DESSEN
HINTERLASSENE WITTWE.
SPAND. D. 9. SEPT.
AN. 1767. 

Signatur: Meyer fecit. Der Künstler war der Rektor der Preußischen Akademie der Künste Berlin, Wilhelm Christian Meyer, 1726–1786.

Anmerkungen: Das Epitaph ließ die Witwe, Frau Christiane Sophie Haacke (s. Nr. 8), 1767 errichten. Die große Frauengestalt ist die römische Göttin Fama, die den Ruhm des Verstorbenen verkünden soll. Der Spandauer Ortsteil Hakenfelde ist nach Johan Ludewig Haacke (1695–1764) benannt.  

Der Text wurde von Peter Lietzke und Rainer Paasch, zwei Mitgliedern der Museumsgruppe St. Nikolai, am 23. Februar 2009 vom Epitaph abgeschrieben.

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