Epitaph für Bürgermeister Johann Sebastian Zützel, 1714, und seine Ehefrau Ursula Elisabeth Straube, 1709

Epitaph für Bürgermeister Johann Sebastian Zützel, 1714, und seine Ehefrau Ursula Elisabeth Straube, 1709

Epitaph für Bürgermeister Johann Sebastian Zützel, 1714, und seine Ehefrau Ursula Elisabeth Straube, 1709

# Museum

Epitaph für Bürgermeister Johann Sebastian Zützel, 1714, und seine Ehefrau Ursula Elisabeth Straube, 1709

In der Spandauer St.-Nikolai-Kirche befinden sich 18 Gedächtnismale, die an Verstorbene erinnern. Aus der großen Anzahl der ehemals vorhandenen Kunstwerke sind diese zufällig erhalten geblieben. Sie stammen nicht nur von Gräbern in der St.-Nikolai-Kirche, sondern auch von anderen Kirchen und Friedhöfen. Sie sind aus Holz, Stein oder Metall gefertigt und erinnern an Pfarrer, Bürgermeister, Spandauer Bürger und Bürgerinnen sowie adlige Militärangehörige, die auf der Zitadelle ihren Dienst taten und in der Spandauer Kirche beerdigt wurden.

Der Rundgang beginnt im Haupteingang und führt Sie im Uhrzeigersinn links herum durch das nördliche Seitenschiff, den Chorraum hinter dem Altar und das südliche Seitenschiff wieder zum Ausgang zurück.

Im folgenden wird vorgestellt (Nr. 2 im Rundgang):

Epitaph für Bürgermeister Johann Sebastian Zützel, 1714,
und seine Ehefrau Ursula Elisabeth Straube, 1709
 

Lage: An der Westwand, links neben dem Eingang ins Kirchenschiff. Maße: Gesims B 158, H 15 (Mitte) bzw. 10 cm (Rand). Inschrifttafel B108 X H 145 cm. Rahmen B 23 cm, Tiefe bis zur Wand 25 cm. Konsolen B 19, H 23, T 12 bzw. 8 cm (unten). Material: Kalkstein.

Beschreibung: Auf zwei Blattwerkkonsolen ruht ein stark profilierter Steinrahmen, in den die Inschrifttafel eingelassen ist. Die Inschrift ist mittig angeordnet. Über dem Text sind die Zeichen für Alpha und Omega zu sehen. Sie sind durch einen Querstrich mit jeweils zwei Punkten getrennt. Auf dem kräftigen Gesims standen laut Schulze ehemals zwei Wappen beiderseits einer Sanduhr, die über einem Totenkopf zu sehen war. Der Leichentext „Unser Wandel ist im Himmel, Phillipp. III, 20,21“ war früher unter dem Totenkopf zu lesen. Wappen, Sanduhr, Totenschädel und Leichentext sind nicht mehr vorhanden. 

Inschrift: Das im Seegen bleibende Gedächtniß Des Weyland Hoch=Edelen und Hoch=Weisen Herrn HERRN JOHANN SEBASTIAN ZÜTZELN der Stadt und veste Spandow wohl meritirten ältesten Bürgermeisters, wie auch daselbst dreißigJährigen Königl: Preüß: Amtmans, Saltz=Factors und Ziesemeisters. Gebohren in der Vestung Peitz, d. 10. Aug: 1642. 7. Monat nach seines seel: Herrn Vaters Tode VerEhliget d: 14. Nov. 1664. mit der dahmalige Tugendsahme Jfr. Jfr. VRSULA ELISABET STRAUBIN, So gebohren in Berlin d: Z4. Aug. 1637. Gestorben in Spandow den Z. Sebt: 1709. Ihres Alters 7Z Jahr weniger Z Tage. Gestorben aber Seelig im Herrn d: Z5 Aug, 1714. Seines Alters 73 Jahr, da Er in seiner geseegneten und 45 Jahrigen Ehe 9 Kinder Vater 39 Kinder Groß=Vater war. Beyder Gebeine ruhen bey einander in einer Grufft dieses Gottes=Hauses und warten mit allen Seeligen auff ihres Leibes Erlösung. Gestifftet aber aus Kindlicher Liebe und Letzter Ehren=Bezeugung Von dero hinter bliebenen Kindern und Erben. Nachruff Hier bleibt Gottseeligkeit. Noch Ihr Gedächtniß=Stein Gerecht= und Gütigkeit, Muß dero Grabschrifft seyn.  

Literatur: Schulze I, S. 88; Jahn, 1971, S. 106.

Anmerkung: Die Inschrift wurde am 16. Februar 2009 von Rainer Paasch und Peter Lietzke, Mitgliedern der Museumsgruppe St. Nikolai, vom Epitaph abgeschrieben.

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