02/07/2024 0 Kommentare
Willkommen!
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# Museum
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Museum der Ev. Kirchengemeinde St. Nikolai Spandau
Die St. Nikolai-Kirche in Spandau ist Zentrum der brandenburgischen Reformation.
Die gotische Hallenkirche ist die Reformationskirche der Mark Brandenburg. Am 1. November 1530 nimmt Kurfürst Joachim II. hier das Abendmahl in beiderlei Gestalt − Brot und Wein. Nach dem alten römischen Rechtssatz cuius regio, eius religio („Wessen Reich, dessen Religion“) ist man von nun an evangelisch, weil auch der Landesherr evangelisch ist.
Seiner besonderen Geschichte bewußt, kauft die Gemeinde 1989 das Haus Reformationsplatz 12 zurück, welches sich seit 1541 fast ausschließlich in Kirchenbesitz befindet, um darin ein Museum einzurichten. Bestimmende Themen sind: die Reformation und unsere Gemeindegeschichte.
Die Reformation 1539 bringt wesentliche Neuerungen:
Martin Luther übersetzt das neue Testament und die ganze Bibel ins Deutsche. Er protestiert gegen das Stellvertretersystem der katholischen Kirche, das dem Laien Zugang zu Christus nur durch Mittelspersonen zubilligt. Luther entdeckt die Kraft des Evangeliums neu und verbreitet in seinen religiösen Schriften das urchristliche Gleichberechtigungssystem, in welchem jeder Gläubige Gott gleich nahe sei. Nicht durch Verdienste, sondern allein durch Gottes Gnade − sola gratia.
Das heilige Abendmahl mit Brot und Kelch wird jedem Gläubigen gereicht, nicht mehr nur dem Priester. Als Zeichen der Zugehörigkeit zu der neuen lutherischen Lehre schenken vornehme Familien der St. Nikolai-Gemeinde kostbare Abendmahlskelche. Der Gottesdienst wird statt lateinisch nun in deutscher Sprache gehalten. Alle Kirchenlieder werden in Deutsch gesungen.
Die Geschichte ist eng verwoben mit der Stadtgeschichte Spandaus. Daniel Friedrich Schulze, Oberpfarrer an St. Nikolai, schreibt bis 1804, mehr als 20 Jahre seines Lebens, auf über 1000 eng handgeschriebenen Seiten alles ab, was er an Urkunden finden kann. Selbst wieviel Bier als Entlohnung einem Stadtamtmann zusteht oder über welche Einkünfte ein Pfarrer verfügt, vermerkt er penibel. Ihm ist zu verdanken, daß historische Briefe und Urkunden der Stadt und Kirche inhaltlich bekannt sind, obwohl sie selbst heute nicht mehr existieren.
In unserem abgeschlossenen Museumscafé im Wintergarten können Sie sich entspannen. Dort befindet sich der Zugang zum gotischen Keller.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch
St. Nikolai-Gemeinde
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