Medaille zum Gedenken an die Einführung der Reformation in Brandenburg
Inventar St. Nikolai Berlin-Spandau 17.2.011

Auch diese Medaille entstand 1839 in der Prägestätte von Gottfried Bernhard Loos; ihr Auftraggeber lässt sich nicht nachweisen. Die Entwurfszeichnungen stammen wohl von Adolph Menzel (Hansen). Die Darstellungen auf der Medaille betonen den obrigkeitlichen Charakter der brandenburgischen Reformation. Hier erscheinen als Akteure nur der Kurfürst, der märkische Adel und – vor allem – die Kurfürstin Elisabeth als Vertreterin der frühen Reformation (siehe auch St. Nikolai 17.2.004, Veröffentlichung im Blog am 15.10.2024).

Literatur:

Deuschl, Matthias A.: Vergegenwärtigung der brandenburgischen Reformation im 19. Jahrhundert, in: Jahrbuch für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte, Jahrgang 69/2013, S. 181-204, hier: S. 194ff.

Hansen, Werner: Adolph Menzel als Medaillenkünstler, in: Beiträge zur brandenburgisch-preussischen Numismatik, Berlin, Numismatischer Arbeitskreis Brandenburg/Preußen, 1990, Bd. 27 (2019), S. 78-90.

Vorderseite/Avers: In der Mitte ist Joachim II. im Kurkleid mit Schwert und Zepter abgebildet. Umschrift am Rand der Medaille: "Joachim II erster evangelischer Churfürst zu Brandenburg". Signaturen: Graveur Christoph Pfeuffer und Herausgeber Gottfried Bernhard Loos      

Rückseite/Revers: Abgebildet ist Joachim II. (mit Kelch in der Hand) bei der ersten evangelischen Abendmahlsfeier in Spandau, umgeben vom märkischen Adel, u. a. Joachim von Schwanebeck zu Teltow. Rechts gegenüber von Joachim II. kniet seine Mutter Elisabeth (die nicht an der Feier am 1.11.1539 teilnahm).

Schrift unter der Abbildung: "Einführ. d. evang. Glaubens durch d. erste evang. Commun. z. Spandow d. 1. Nov. 1539". Umschrift am Rand der Medaille: "Unser Glaube ist der Sieg der die Welt überwunden hat Joh. 1.V.4".